23. August 2017

Evaluation zum Mediationsgesetz veröffentlicht

Die laut dem deutschen Mediationsgesetz vorgesehene Evaluation der Auswirkungen des Mediationsgesetzes nach fünfjährigem Inkrafttreten wurde im Juli 2017 veröffentlicht (Evaluationsbericht). Der Bericht zeichnet ein nüchternes Bild mit in etwas gleichbleibenden Fallzahlen von 2014 bis 2016 und niedrigen Fallzahlen pro MediatorIn.

Vergleicht man allerdings die heutige Situation mit der vor circa 15 Jahren, als noch nicht klar war, ob Mediation ein Nischenphänomen in Deutschland bleiben würde, so ist es aus unserer Sicht unverkennbar, dass der ‚point of no return’ bezüglich eines gesellschaftlichen Mainstreaming von Mediation bereits überschritten wurde. Zwar nicht Gegenstand der Evaluationsstudie aber doch in diesem Zusammenhang zu erwähnen: Zweifellos liegt das größere gesellschaftliche Potenzial von Mediation nicht in der Anzahl durchgeführter formaler Mediationsverfahren, sondern in einem mediativen Konfliktmanagement von Führungskräften, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen usw.. Dem entspricht die Tatsache, dass in vielen Mediationsausbildungen diejenigen Teilnehmenden in der Mehrzahl sind, die zumindest kurzfristig nicht MediatorIn werden, sondern die Mediationskenntnisse und Fähigkeiten im Rahmen ihrer ‚normalen’ Arbeit einsetzen wollten.

Eine Zusammenfassung der Ergbnisse der Evaluationsstudie findet sich im Rundbrief des Metzner Verlags.

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