Die sichtbarste Rolle von Staaten im Bereich Friedensmediation ist die einer offiziellen
Drittpartei. Zu den etabliertesten Staaten im Bereich Friedensmediation gehören Finnland,
Norwegen und die Schweiz. Insbesondere in Situationen, in denen ein Staat seine Allparteilichkeit
gegenüber den Konfliktparteien weitestgehend wahren kann, stellen Staaten als
Mediatoren eine reelle Chance dar, zur Lösung eines Konflikts beizutragen. Gerade in Kontexten,
in denen aus historischen, geopolitischen oder kulturellen Gründen ein positives
Verhältnis des potenziell mediierenden Staates zu den Konfliktparteien besteht, wächst die
Wahrscheinlichkeit, dass dem Staat auch das notwendige Vertrauen aller Parteien entgegengebracht
wird. Weitere Faktoren und Eigenschaften von Staaten bieten klare Vorteile im
Vergleich zu anderen Drittparteien: Das politische oder wirtschaftliche Gewicht des Landes,
die Vernetzung und der Zugang seiner Vertreter zu hochrangigen diplomatischen Kreisen,
die Fähigkeit eines Staates, relevante Akteure zusammenzubringen (Convening Power), die
Erleichterung von Reiseformalitäten (z. B. Visa) für Konfliktakteure sind nur einige exemplarische
Vorzüge der Mediation durch Staaten.